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von André Göttler
Wie Dich Ängste unbewusst falsch lenken und Dir wertvolle Energie rauben, ohne dass Du es merkst.
Podcast zum Lesen!
Wie deine Seele durch Angst zu dir spricht – und wie du lernst, ihr zuzuhören
Hallo und herzlich willkommen! Heute möchte ich mit dir in ein wirklich großes Thema eintauchen: Angst.
Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Seele oft durch Ängste mit uns kommuniziert. Doch vielen von uns ist gar nicht bewusst, wie diese Ängste seelisch entstehen, was wirklich dahintersteckt und was unsere Seele uns damit sagen möchte.
Ich selbst habe lange unter starken Ängsten gelitten – allen voran Versagens- und Verlustangst. Sie haben mich begleitet und oft in meinem Leben regelrecht gelähmt. In diesem Beitrag möchte ich mit dir teilen, wie Angst uns blockiert, uns in Rollen zwingt oder im Stillstand hält und – das Wichtigste – wie wir uns daraus befreien können.
Die kleinen und die großen Ängste
Zuerst müssen wir unterscheiden. Es gibt diese kleinen Alltagsängste, die wir mit einer Portion Mut ganz gut in den Griff bekommen. Wir kommen trotzdem weiter und sie stören uns kaum. Nach ein paar Mal lernt unser Unterbewusstsein, dass die Situation gar nicht so bedrohlich ist, und die Angst verliert ihre Macht.
Dann gibt es aber die großen, tiefen Ängste: Versagensangst, Trennungsangst, Verlustangst. Diese Ängste lähmen uns. Sie führen zu Prokrastination, zu einer Art innerer Starre. Wir schieben auf, was wir eigentlich ändern wollen, weil uns der Mut fehlt. Wir trauen uns nicht, uns für das Neue zu entscheiden, aber auch nicht, beim Alten zu bleiben. Aus Angst vor einer falschen Entscheidung handeln wir dann gar nicht mehr.
Dieser Zustand ist wie ein ständiger Mangel. Das wirkt sich natürlich auch auf den Körper aus. Stress, ein hoher Cortisolspiegel – all das belastet unsere Organe und raubt uns Energie. Nicht umsonst heißt es, Angst mache einen starr. Sie hält uns davon ab, unseren eigenen Weg zu gehen.
Meine Geschichte mit der Versagensangst: Die Rolle meines Lebens
Schauen wir uns mal das Thema Versagensangst genauer an. Bei mir führte sie dazu, dass ich um jeden Preis geliebt und anerkannt werden wollte, um mich vollständig zu fühlen. Das Gefühl, nicht genug zu sein, kam tief aus meiner Kindheit. Ich wollte meiner Mutter alles recht machen, ihr Freude schenken. Doch irgendwann merkte ich, dass mein Energiefluss nicht stimmte. Ich war nur am Geben, obwohl ich mich innerlich nach der Liebe sehnte, die von meiner Mutter zu mir fließen sollte.
Als ich mir das genauer ansah, erkannte ich den Wendepunkt: Als meine Schwester auf die Welt kam – da war ich vier Jahre alt –, spielte ich plötzlich nur noch die zweite Geige. Das ist an sich nichts Schlimmes, aber für mich als Kind war es eine große Enttäuschung, und ich verlor das Gefühl der bedingungslosen mütterlichen Liebe.
Damit mir das nie wieder passiert, so dachte ich unbewusst, begann ich, besser und anders zu werden. Ich fing an, Rollen zu spielen. Ich wollte Anerkennung, Leistung, Erfolg – mit allem, was nur möglich ist. So erschuf ich mir die Rolle des „erfolgreichen Andrés“, eine Teilpersönlichkeit, die Lob und Anerkennung suchte. Ich habe mir diese Rolle aufgebaut, bis ich ausbrannte und sogar Herzprobleme bekam. Doch im Inneren blieb das verletzte Herz. Denn all das, was ich im Außen tat, konnte die innere Wunde nicht heilen.
Die Heilung kam erst, als ich die Situation vollständig annahm: die Sehnsucht nach Liebe und all die Traurigkeit, die damit verbunden war. Das führte dazu, dass ich dieses falsch gelebte Rollenbild ablegen konnte und heute eine glückliche Partnerschaft und ein wundervolles Leben führe. Die Angst, nicht genug Liebe zu bekommen, hatte mich also in eine Rolle gezwungen, die mich fast kaputt gemacht hätte.
Meine Geschichte mit der Verlustangst: Wenn ein Schock das Leben lähmt
Ein anderes Thema, das mich lange begleitet hat, war die Verlustangst. Sie hat mich so oft davon abgehalten, Entscheidungen zu treffen. Denn jede Wahl bedeutet ja, zu etwas „Ja“ und zu etwas anderem „Nein“ zu sagen. Ich hatte panische Angst, Dinge, Beziehungen oder auch Errungenschaften zu verlieren. Dieses unangenehme Gefühl schwang immer mit, egal wie gut das Leben zu mir war.
Ich habe vieles versucht, um diese Angst zu heilen, aber nichts hat wirklich funktioniert. Bis ich eine total spannende und kinderleichte Methode zur Selbstregulation entdeckte: laut über meinen Zustand zu sprechen. Nicht nur in Gedanken, sondern hörbar, in Worten.
In dem Moment, in dem ich anfange zu sprechen, beginnt sich mein innerer Zustand zu verändern. Mein Inneres scheint mich dann wie automatisch zum Ursprungserlebnis dieser Angst zu führen. Durch die Erkenntnis kann ich mich aus der Angst befreien und sie endlich verarbeiten.
Bei meiner Verlustangst klang der innere Dialog, den ich laut aussprach, etwa so: „Ich fühle mich gelähmt. Ich habe Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Und wenn ich mich falsch entscheide, verliere ich etwas. Ich habe Verlustangst.“
Plötzlich merkte ich, dass dieses Gefühl der Starre genau das Gefühl war, das ich als neunjähriger Junge hatte, als ich nach Hause kam und die Botschaft bekam, dass mein Vater nicht mehr lebte. Ich war innerlich schockiert, konnte damals als Kind nicht einmal weinen. Diesen Schockzustand habe ich als Erwachsener jahrelang mit mir herumgetragen, ohne zu wissen, woher er kam. Er hatte sich in eine unglaubliche Verlustangst verwandelt.
Erst als ich bereit war, über diese Schockstarre und dieses Ereignis zu reden und zu verarbeiten, wie sehr mir damals professionelle Betreuung gefehlt hat, konnte sich die Verlustangst vollständig auflösen. Ich musste lernen, dass ich nicht mehr das Opfer meiner Kindheit bin, sondern mein Leben heute selbst verantwortlich gestalten kann.
Dein Schlüssel zur Freiheit: Das Wort
Hinter den dunklen Schatten unserer Ängste stecken oft emotional nicht verarbeitete Ereignisse, manchmal sogar Traumata. Das zu wissen, ist ein riesengroßer Schlüssel. Wenn du denkst „Ich sollte doch …“, es aber nicht tust, dann kann dahinter ein alter Schockzustand stecken, der dich immer wieder in die Starre der Angst versetzt, weil dein System dich davor schützen will, so etwas Schlimmes noch einmal zu erleben.
Schon in der Bibel heißt es: „Am Anfang war das Wort.“ Das Sprechen kann deinen inneren Zustand verändern. Dazu gibt es übrigens auch wissenschaftliche Studien im Bereich der Selbstregulation. Wenn du lernst, darüber zu sprechen, was in dir vorgeht, ist das ein unglaublich kraftvoller Schritt.
Manchmal ist es hilfreich, das mit einer zweiten Person zu tun – einem guten Coach, einem Heilpraktiker oder einem Arzt, der bereit ist, zuzuhören und mit dir diese Ursprungserlebnisse anzusehen.
Wenn du das Gefühl hast, dass dich Ängste lähmen oder du in bestimmten Lebensbereichen einfach nicht weiterkommst, und du jemanden zum Reden brauchst, bin ich gerne für dich da. Du kannst jederzeit ein Veränderungs-Coaching bei mir anfragen.
Das war's für heute von mir. Sei achtsam und hör auf deine Seele.
Ich freue mich auf dich!
Dein André
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